24 November 2014
Somne, quies rerum, placidissime, Somne, deorum,
pax animi, quem cura fugit, qui corpora duris
fessa ministeriis mulces reparasque labori …
Schlaf, du Ruhe der Wesen, o Schlaf, du sanftester der Götter,
Friede der Seele, den die Sorge flieht, der du die Körper, die
von harten Mühen erschöpft, mild zur Ruhe bringst und wieder
kräftigst zu neuer Arbeit …
Ovid (Metamorphosis 11, 623ff – Apostrophe an den Schlaf)[1]
Ovid, ein römischer Dichter (43 v.Chr. – ca. 17 n. Chr.), verdeutlicht in dieser kurzen Textpassage seiner Metamorphosen, welchen hohen Stellenwert Schlaf und die damit resultierende Erholungsphase für den Menschen einnimmt.
In der Zeit des Schlafes finden Regenerations-, Reparatur- und Aufbauprozesse bei Körper und Seele statt. Er ist unentbehrlich und absolut notwendig! Jeder Mensch legt für sich individuell sein persönliches Schlaf- und Ruheprogramm fest um ein allgemeine Wohlbefinden zu erreichen. Beim gesunden Menschen wechseln sich Ruhe- und Schlafphasen in einem etwa 24-stündigen Rhythmus ab.
Leider kommt es in vielen Fällen durch diverse Einflüsse zu unregelmäßigen Schlafzeiten oder auch zu Schlafstörungen, die in Müdigkeit, Unkonzentriertheit, vermehrter Gereiztheit, etc. gipfeln. Die Leistungsfähigkeit kann nicht mehr in dem Ausmaß, wie nach einem gesunden Schlaf, erbracht werden. Das Problem liegt hierbei auch in der Verarbeitung von Geschehnissen, Erlebnissen oder traumatischen Erfahrungen. Manchmal ist es schwierig abzuschalten und das erschwert die Einschlafphase. Zahlreiche Medikamente können Schlafbeschwerden verursachen.
Bei chronischen Beschwerden beim Ein- oder Durchschlafen besteht eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung! Schlafstörungen müssen ernst genommen werden, da sie auch ein Symptom einer schweren Erkrankung sein können.
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Egal ob Mensch oder Tier: Schlaf ist für alle wichtig! (Fotos: www.zoovienna.at)
Während der Mensch schläft, werden verschiedene Phasen durchlaufen: [2]
1.) NON-REM-Phase: Tiefschlafphase (non rapid eye movement)
- Blutdruck und Körpertemperatur sinken phasenweise ab
- keine Träume
- der Schlafende ist schwer weckbar (vor allem im Tiefschlaf)
Stadium 1: Übergang zwischen Wachen und Schlafen
Stadium 2: stabiler Schlaf, völlige Entspannung
Stadium 3: Tiefschlaf
Bevor der Körper in die REM-Phase wechselt, erfolgt der Wechsel vom Tiefschlaf zum stabilen Schlaf.
2.) REM-Phase: Traumphase (rapid eye movement)
- Charakterisiert durch schnelle Bewegungen der Augäpfel
- Puls und Atmung werden schneller und unregelmäßig
- Blutdruck zeigt Schwankungen
- Muskeltonus ist herabgesetzt
- häufiges Träumen
Die beiden Phasen wechseln sich ungefähr stündlich ab, allerdings so, dass die REM-Phasen allmählich länger werden, während die NON-REM-Phasen kürzer werden.

Foto: Sonnentor
Schlafstörungen – eine große Belastung für Betroffene
Schlafstörungen werden grundsätzlich in Einschlaf- und Durchschlafstörungen unterschieden. Wie schon in der Einleitung erwähnt gibt es eine Vielzahl an psychischen, körperlichen und äußeren Ursachen, die zu einem unregelmäßigen Schlafrhythmus oder zu Störungen führen können. Wichtig ist, das „Problem bei der Wurzel zu packen“, also Ursachenforschung zu betreiben. Oftmals können Schlafstörungen kurzfristig eintreten (z.Bsp. vor einer wichtigen Prüfung, vor Operationen, bei Erkrankungen mit Fieber, neue ungewohnte Matratze, Licht etc.). Diese verschwinden wieder durch direktes Einwirken auf den „Störfaktor“. Man spricht von einer chronischen Schlafstörung wenn diese länger als drei Wochen andauert!
Einschlafstörungen führen zur einer Verkürzung der Gesamtschlafzeit, da die betroffene Person lange Zeit nicht einschlafen kann und sich somit der gesamte Schlafphasenzyklus nach hinten verschiebt. Oftmals stehen quälende Gedanken im Vordergrund oder eine übermäßige Verarbeitung von Geschehnissen oder Erlebnissen des Tages.
Durchschlafstörungen zeigen sich in häufigem Wiederaufwachen, das bedeutet eine Unterbrechung der einzelnen Schlafphasen. In vielen Fällen können die Betroffenen dann nicht mehr einschlafen und liegen wach bis zum Morgen. Manchmal schläft die Person nach dem Aufwachen wieder ein um nach einer gewissen Zeit wieder zu erwachen. Die Schlafphasen sind in diesem Fall völlig durcheinander und „zerhackt“.
Schlafmittel (Hypnotika)
Der Griff zu Schlafmitteln ist nicht immer die Lösung des Problems, da sie zwar ein rasches Einschlafen bewirken, aber durch den Eingriff in die natürlichen Schafphasen die REM-Phasen verkürzen. Das bedeutet einen geringeren Erholungswert des Schlafes. Außerdem tritt nach längerer Einnahme eine Gewöhnung ein und die Dosis muss erhöht werden.
- keine Einnahme bei leichten oder kurzfristigen Schlafstörungen
- niemals ohne ärztliche Verordnung einnehmen
- Achtung auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
- Schlafmittel niemals zusammen mit Alkohol einnehmen
- Schlafmittel sind in der Schwangerschaft und Stillzeit absolut verboten
- Bitte die Dosierung des Arztes einnehmen und nicht selbst dosieren
- Schlafmittel dürfen nicht „plötzlich“ abgesetzt werden. Die Dosis muss langsam verringert werden.

Foto: privat
Maßnahmen für ein gesundes Schlafverhalten
1.) Regelmäßigkeit: Versuchen Sie einen täglichen Rhythmus einzuhalten (wenn möglich), d.h. immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und die gleichen Handlungen davor zu setzen.
2.) Gibt es ein spezielles Einschlafritual, das Ihnen das Einschlafen erleichtern könnte? (Entspannungsübungen, lesen, …).
3.) Sauerstoff: Gut lüften und für frische Luft sorgen.
4.) Vermeidung von fetthaltigen Nahrungsmitteln, koffeinhaltigen Getränken oder Alkohol am Abend.
5.) Ruhe: Vor dem Schlafengehen nicht mehr fernsehen, sondern ein Bad nehmen, ein Buch lesen oder sanfte Musik hören. Übermäßige sportliche Betätigung vor dem Zubettgehen ist nicht zu empfehlen.
6.) Pflanzliche Helfer: Die Natur liefert einige Pflanzen, die uns bei Ruhe, Schlaf und Entspannung unterstützen. Die wichtigsten Vertreter sind: Baldrian, Melisse, Lavendel, Passionsblume und Hopfen.
Diese können als Tee getrunken oder als Tropfen bzw. Tabletten eingenommen werden. Im Handel sind viele Fertigprodukte erhältlich. In der Apotheke können wir individuelle Tee-Rezepturen für Sie herstellen!

Badesalz
Meersalz, getrocknete Rosen- und Orangenblüten, 1 Tr. ätherisches Rosenöl, 1 Tr. ätherisches Neroliöl
Das Meersalz mit den ätherischen Ölen tränken und gut durchmischen. In ein gut verschließbares Gefäß einfüllen und mit den Blüten vermischen. Für ein Vollbad 3 EL Salzmischung in das 36-38°C warme Wasser mischen. 10 – 15 Minuten darin baden, danach kurz kühl abduschen. Wirkt beruhigend, harmonisierend und schlaffördernd.
Beruhigendes Massageöl
30 ml Mandelöl, je 4 Tr. ätherisches Öl Mandarine rot und Lavendel, je 2 Tr. Rosengeranie und Vanille
Dr. Neuburger Naturpflanzenextrakte: Der Neumacher (Kapseln oder Tropfen)
Johanniskraut, Zitronenmelisse und Süßholzwurzel unterstützen das emotionale Gleichgewicht, fördern einen gesunden Schlaf sowie eine positive, ausbalancierte Gefühlslage.
Verzehrsempfehlung: 1x täglich 1 Kapsel mit Flüssigkeit oder 1-3x täglich 25 Tropfen einnehmen.


Text: DO
[1] Kudla, Hubertus: Lexikon der lateinischen Zitate. 3500 Originale mit deutscher Übersetzung. Verlag C. H. Beck oHG. 3. Auflage. München: 2007. Seite 373.
[2] Menche, Nicole [Hrsg.]: Biologie, Anatomie, Physiologie. Kompaktes Lehrbuch für Pflegeberufe. 5. überarbeitete Auflage. Elsevier Urban und Fischer Verlag. München: 2003. Seite 166.